Samstag, 25. Juni 2016

Review: Gamsbokk Trekkinghose "MountainHigh"

Die deutsche Firma Gamsbokk ist bekannt für Kleidung welchen speziell die Ansprüche von sowohl Militärs als auch Outdoorfreunden befriedigen möchte. Dies ist meiner Meinung nach bereits mit der Hose Tecstar Professional sehr gut gelungen. Die Trekkinghose MountainHigh ist eine weitere Hose, welche diese Ansprüche erfüllen möchte. Mit insgesamt 7 Taschen (zwei große Beintaschen, zwei Gesäßtaschen, zwei Hosentaschen und eine Taschenuhrtasche) bietet die MountainHigh genug Stauraum um die wichtigsten Dingen immer bei sich zu tragen. Im Gegensatz zur Tecstar Professional wirkt die Hose jedoch weniger militärisch, was unter anderem durch die Klappen auf den Oberschenkeltaschen bedingt ist.Diese lassen sich bei der MountainHigh diesmal sowohl von oben als auch vom Innenbereich der Beine mit einem Reisverschluss öffnen. Der obere Reisverschluss ist zusätzlich noch mit einer Klappe mit Druckknöpfen abgedeckt. Wie auch schon bei der Tecstar Professional sind in den Oberschenkeltaschen zwei kleine Einschubtaschen eingenäht um zum Beispiel ein Smartphone an Ort und Stelle zu halten. Die Taschen sind sehr geräumig haben allerdings keine vernähte Volumenerweiterung. 
Die Hose von vorn.
Die zwei Hosentaschen sind analog zu Tecstar Professional gestaltet und bieten sehr viel Stauraum. Die rechte Hosentasche hat zusätzlich eine versteckte Taschenuhrentasche, welche mit Reisverschluss verschließbar ist und somit sehr gut für die Unterbringungen von kleinen Wertgegenständen wie Geld ist. Die Tasche ist auch groß genug für einen Reisepass, jedoch könnte dieser beim Sitzen ein wenig stören. Wie auch schon bei der Tecstar Professional begeistert mich der verwendete Stoff der Hosentaschen, es handelt sich auch hier wieder um einen sehr robusten Stoff. Die Gesäßtaschen schließen mit je zwei Druckknöpfen und bieten genug Platz um auch mal eine Geldbörse zu verstauen, was ich persönlich sehr selten mache. 

Die Hose von hinten.
Alle Reisverschlüsse sind vom Hersteller YKK, hackeln nicht und laufen sehr leicht. Zum besseren Fassen sind die Reisverschlüsse der Oberschenkeltaschen mit großen Lasche als Zughilfe versehen. Wie auch schon die Tecstar Professional ist auch die MountainHigh mit Schoeller®-Stretcheinsätzen versehen. Diese befinden sich im umlaufend oberhalb des Kniebereichs, sowie seitlich der Beine bis zum Kniebereich und im hinteren Bereich zu ca. 2/3 umlaufend unterhalb des Bundes . Der Stretcheinsatz unterhalb des Bundes ist am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, trägt jedoch sehr gut zur Bewegungsfreiheit bei. Durch die Einsätze im Kniebereich wird eine sehr große Bewegungsfreiheit auch bei sehr schwierigem Gelände gewährleistet. Zu Gewährleistung der Atmungsaktivität befinden sich im hinteren Bereich der Oberschenkel Belüftungsöffnungen, welcher denen der Tecstar Professional identisch sind. Die Beinabschlüsse lassen sich durch einen Gummizug fest um das Schuhwerk verschließen zu zusätzlich zur Sicherung des Haltes am Schuh mit dem Boot-Fix-System an der Zunge fixieren. Hergestellt ist die Hose aus einem Bauwoll-Polyester-Gemisch, welches sehr reisfest aber dennoch geschmeidig ist. Stark beanspruchte Bereiche sind zum besseren Schutz verstärkt gearbeitet. Insgesamt wirkt der Stoff ein wenig leichter und dünner als der der Tecstar Professional und ist deshalb ein klein wenig atmungsaktiver. 

Der Stoff in der Nahaufnahme. Im unteren Bereich erkennt man gut das Schoeller®-Stretch Material.

Negative Punkt sind mir an der Hose nicht aufgefallen, die Verarbeitung ist sehr gut und auch die Materialwahl stimmt. Aus meiner Sicht ist die Hose eine absolute Kaufempfehlung, speziell auf für die Leute, welche die Tecstar Professional auf Grund des sehr militärischen Aussehens nicht kaufen würden.

Sonntag, 12. Juni 2016

Review: DJI Phatom 4

Bei der DJI Phantom 4 handelt es sich um eine Kameradrohne des chinesischen Herstellers DJI. Diese wurde im März in New York vorgestellt und ist der Nachfolger der sehr erfolgreichen Phantom 3. Im Gegensatz zur Phantom 3, welche es als Standard, Advanced und Professional gibt, wird von der Phantom 4 nur ein Modell verkauft.


Design


Sieht man sich die Drohne vom weiten an und achtet weniger auf das DJI-Logo kommt man schnell in die Versuchung zu denken, dass es sich hierbei um ein Produkt von Apple handeln könnte.
Grund hierfür ist vermutlich das puristische und funktionale Design. Farblich ist Drohne ist zu großen Teilen in einem schlichten, hochglänzendem weiß gehalten und auf der Oberseite befindet sich in der Mitte das metallisch glänzende Logo von DJI. An den äußeren vier Enden, der für einen Quadrokopter typischen X-Form befinden sich die im Vergleich zur Phantom 3 neu gestalteten Motoren mit silbrigem Aluminiumgehäuse. Die Einfassung des Gimbals wie auch die Kameraaufhängung sind in einem leichten Grauton, welcher der Farbe des Aluminum sehr nahe kommt. Hier schafft DJI eine schöne optische Trennung zwischen technischen Bauteilen und eigentlichem Gehäuse der Drohne. Die vier Propeller des Kopters sind in zwei paare getrennt, welche sich durch die jeweils unterschiedlich farbigen Ringe (silber und schwarz) unterscheiden.

Die Phantom 4 von vorne links
Die Propeller mit unterschiedlich farbigen Ringen


Manuelles Fliegen


Wenn man die Phantom 4 das erste mal abheben lässt überkommt einen ein Gefühl der Begeisterung. Der Start ist sehr einfach. Hierfür werden die beiden Steuerknüppel nach innen unten bewegt, kurz gehalten und schon starten die Motoren. Der Kopter hebt dann jedoch noch nicht ab, sondern verharrt mit drehenden Propellern auf dem Boden und wartet auf weitere Befehle. Um die Phantom 4 dann endlich abheben zu lassen erhöht man die Motordrehzahl mit linkem Steuerknüppel und schon fliegt die Drohne nach oben. Wenn man diesen wieder los lässt schwebt sie in der Luft. Genau hier fängt die Begeisterung an. Die Drohne schwebt ohne große Bewegungen auf der Stelle. DJI selbst gibt an, dass der Kopter bis Windgeschwindigkeiten von bis zu 10 m/s problemfrei geflogen werden kann. Dies wird durch das eingebaute Gyroskop, welches ständig die Lage der Drohne misst möglich. Von anderen Drohnen kenne ich es, dass diese beim hovern oft ein wenig auf und ab fliegen und nicht wirklich an der Stelle verharren, dieses Verhalten ist mir bei der DJI Phantom 4 nur bei sehr starkem Wind aufgefallen.
Die Steuerung des Kopters geht relativ einfach, erfordert jedoch für exakte Flugmanöver ein wenig Übung. Fliegt man schnell in eine Richtung und lässt dann den Steuerknüppel los steuert die Phantom 4 allein gegen um das Gleiten zu minimieren, ein sofortiger Stopp wird damit allerdings nicht möglich.
Trotz der doch sehr einfachen manuellen Steuerung sollte man die ersten Flugübungen auf ein großen und vor allem freien Feld ausführen und nach Möglichkeit windstilles Wetter nutzen.
Nicht weiter eingehen möchte ich auf die unterschiedlichen Flugmodi, welche über den Kippschalter im linken Schulterbereich der Fernbedienung ausgewählt werden können. Man hat die Wahl zwischen den Modi:

  • P-Mode (Positioning): GPS und alle Sensoren sind aktiv, sehr gut für Videoaufnahmen
  • S-Mode (Sport): Kollisionssensor funktioniert auf Grund der Neigung von 45° nicht mehr. Geschwindigkeiten von bis zu 20 m/sind möglich. Für Videoaufnahmen ungeeignet.
  • A-Mode (Attitude): GPS und alle Sensoren bis auf Barometer deaktiviert. Die Drohen gleitet mit dem Wind. Für geübte Piloten gut für Videoaufnahmen auch im Innenraum.

Die Fernbedienung mit fest verbauter Halterung für Tablet/Smartphone

Gut zu erkennen der Kippschalter für die Flugmodiwahl


"Intelligent Flight Modes"


Die intelligenten Flug Modi der DJI Phantom 4 machen es auch ungeübten Piloten leicht tolle Aufnahmen zu erzielen. Die Tap-To-Flight Funktion ist selbst erklärend, sobald man diese aktiviert kann man auf dem Display des Smartphones oder Tablets mit einfachem anwählen des Ortes in der Landschaft die Drohne selbstständig dort hin fliegen lassen. Hierbei lässt sich mit einem Schieberegler die Fluggeschwindigkeit festlegen und der Kollisionssensor macht es möglich, dass die Drohen nicht aus Versehen gegen ein Hindernis fliegt.
Mit der Point of Interest Funktion ist es möglich sehr gleichmäßige Kamerabewegeungen um ein Objekt auszuführen. Hierzu muss man einfach über das gewünschte Objekt fliegen, welches man umkreisen möchte legt den Mittelpunkt eines virtuellen Kreises fest und erhöht den Radius dieses Kreises mit Entfernung vom Mittelpunkt. Sobald der Radius über fünf Meter beträgt kann man die Drohne allein um das Objekt kreisen. Das Objekt bleibt dabei immer zentral im Bild. Das Kreisen ist sowohl mit als auch gegen den Uhrzeigersinn möglich und auch hier lässt sich wieder die Geschwindigkeit festlegen.
Eine der wohl nützlichsten Funktionen ist der Curse-Lock Mode, bei welchem man den Kompass des Quatrokopters in eine bestimmte Richtung sperrt. Dies bedeutet, dass die Richtungssteuerung (vorwärts, rückwärts, seitwärts) auf einer gedachten Linie unabhängig ist von der Drehung der Drohne sind. Zur besseren Verständlichkeit ein kleines Beispiel. Will man eine Häuserfront filmen und dabei die Kamera von rechts nach links gegen die Flugrichtung schwenken lassen kann man sich die Linie vor der Häuserfront festlegen. Nun kann man einfach nur noch nach vorn fliegen und die Kamera dabei drehen, ohne das die Drohne dabei von der gedachten Linie abweicht.
Der wohl spektakuläreste intelligente Modus ist jedoch wohl ActiveTrack-Technologie. Hierbei folgt der Kopter ohne das Zutun des Piloten, einer Person und hält diese dabei immer in Bildmitte. Das einzige was man als Pilot ausführen muss ist die Person auf dem Display auszuwählen, diese Auswahl zu bestätigen und schon geht es los. Weiterhin ist es hierbei auch möglich um das verfolgte Objekt zu schwenken, wobei auch hier immer das Zentrum gehalten wird.


Die Kamera


Die fest verbaute Kamera hat eine Blende von f=2,8 und einen Focus, welcher auf unendlich eingestellt ist. Das Sichtfeld beträgt 94° (20mm) und der ISO reicht von 100 bis 3200. Maximal mögliche Auflösung der Kamera ist 4096 × 2160 (4K) mit 25 Frames. Fotos sind mit einer Auflösung von bis zu 12 Megapixeln möglich.
Betrachtet man nur die Werte klingt es eher nach einer durchschnittlichen Kamera, welche man bei dem Preis der Drohne nicht erwartet. Sieht man jedoch die ersten Aufnahmen ist man positiv von den Ergebnissen überrascht. Die Bilder sind sehr scharf und nur bei schnellen Bewegungen kann man Artefakte erkennen. Der Dynamikumfang ist für eine solche Kamera in Ordnung und am Tag lassen sich schöne Aufnahmen erzielen. Trotz des sehr breiten Aufnahmewinkels erkennt man keine Verzerrung im Seitenbereich.
Die Kamera ist an einem Gimbal aufgehangen, welcher sehr gut seine Arbeit verrichtet. Wackelige Aufnahmen auf Grund schnell Flugmanöver entstehen kaum.

gut zu erkennen ist die Kamera inklusive Gimbal


Fazit und Beantwortung der Frage: "Wozu braucht man eigentlich eine Drohne?"


Die DJI Phantom 4 ist ein wirklich tolle Drohe, welche das Aufnehmen von schönen Aerial-Shots mit ein wenig Übung möglich macht. Es sollte jedoch jedem Bewusst sein, dass trotz der intelligenten Flugmodi, nicht sofort wunderbare Aufnahmen produziert werden. Auf Grund der vielen Sensoren wird das Fliegen stark erleichtert und selbst Einsteiger finden sehr schnell Freunde.
Leider musste ich feststellen, dass der Kollisionssensor manchmal nicht aller Hindernisse erkennt (z.B. Stromkabel, dünne Antennen, sich bewegende Objekte, ...) was zu einem ungewollten Schaden an der Drohen führen kann. Da diese jedoch sehr robust gebaut ist, hält sie selbst stärker Stürze aus. Meine eigene funktioniert selbst nach einer Kollision mit einem Kirchturm und einem Gartenzaun noch ohne Einschränkungen. Es wären jedoch Sensoren an allen vier Seiten wünschenswert. Weiterhin hätte DJI mehr Aufmerksamkeit auf die Qualität der Kamera legen können.
"Wozu bracht man eigentlich eine Drohne?" ist eine Frage, welche ich schon oft gestellt bekommen habe. In der Tat sollte man sich diese Frage, vor Kauf eines solch teuren Gerätes stellen, denn mit knapp 1.600 € ist die Phantom 4 nicht gerade einer der günstigsten Drohnen auf dem Markt. Eine Drohe ermöglicht einen Aufnahmen aus der Luft, welche vor Jahren ohne einen Helikopter noch undenkbar waren. Schon allein das war für mich ein Kaufgrund. Ich finde es unglaublich toll die Welt von oben zu sehen. Diese Videoaufnahmen lassen sich gut in Videos einarbeiten um diesen den letzen Schliff zu verabreichen. Weiterhin erfüllt man sich damit einen Kindheitstraum des ferngesteuerten Helikopters. Leuten die nur mal zum Spaß fliegen wollen, sollten sich meiner Meinung nach lieber eine Drohne leihen.


Vielen Dank an Ralf Mosmann, der mir die Bilder zur Verfügung gestellt hat.