Mittwoch, 16. November 2016

Eine Wanderung auf dem Österlenleden SL4


Die Nacht war in ihren letzen Stunden und das Dorf schlief noch tief und fest, als für uns der Wecker klingelte. Doch diesmal war das Weckerklingeln weniger bedrückend als unter der Woche, denn an diesem Tag hieß es endlich wieder Wanderstiefel schnüren und raus in die Natur. Eine mehr als willkommene Abwechslung zum Alltag.

Wanderung - Die Flucht aus dem Alltag?
Bevor es raus gehen konnte hieß doch erst einmal, dass Bett verlassen, Lüften und Kaffee kochen. Der Geruch nach frischem Kaffee in der Luft ließ die Lust auf eine Wanderung noch stärker werden. Ziel der geplanten Wanderung waren die Ales Stenareine der größten Schiffssetzungen in Skandinavien. Diese befinden sich in der Nähe des kleinen Örtes Kåseberga an der Südküste Schwedens. Zur Startpunkt unserer Wanderungen nutzen wir die öffentlichen Verkehrsmittel, was uns unter anderem noch die Möglichkeit gab Ystad anzusehen und einen Kaffee zu trinken. Die Aussicht am Hafenbecken und das offene Meer genossen wir bei einer Kälte, welche bis in die Fingerspitzen kroch.

Der Hafen in Ystad
Ausgangspunkt der Wanderung war die beschauliche Ortschaft Ingelstorp, welche selbst nach unserer Ankunft gegen halb 11 am Morgen noch sehr ruhig war. Man konnte die Kälte, die in der Luft lag, spüren und gefrorene Pfützen sowie spiegelglatte Straßen waren der praktische Beweis dafür. Doch dies sollte uns nicht daran hindern unsere Wanderung aufzunehmen. Die ersten Kilometer führten entlang eines langen Feldweges, welcher zu beiden Seiten mit mit Frost belegten Pflanzen gesäumt war.

Makroaufnahme der Eiskristalle
Blick über das Feld mit Gehöft im Hintergrund
Das Eis auf den Pflanzenblättern sollte nicht die einzige Entdeckungen entlang des Feldweges sein und so kam es, dass wir dieses tolle Fahrzeug erblickten:

Ein alter BM-Volvo T470 Bison
Dieser Traktor stand neben einer alten, verlassenen Scheune und ebenso wie diese verlassen wurde, tat man es dem Traktor gleich.
Nach der Durchquerung des Ortes Hammar und einer kurzen Strecke entlang einer etwas größeren Straße erreichten wir den eigentlichen Österlenleden SL 4, welcher Teil des Skåneleden ist.

Der Österlenleden erstreckt sich zu weiten Teilen entlang der Südküste Schwedens. Der Aufstieg zum oberen Band der Steilküste zwischen einem Truppenübungsplatz der Schwedischen Armee zur Rechten und einem Weidezaun zu Linken wurde mit einem unglaublichen Ausblick belohnt.

Ausblick von der Steilküste über die Ostsee
Der weitere Weg führte entlang der steilen Küste. Immer wieder galt es Weidezäune mit Hilfe von einfachen Holzleitern zu überqueren. Durch den Regen an den Tagen zuvor war der Boden an manchen Stellen aufgeweicht, was einen sicheren Tritt erforderte. Ein Herunterrutschen entlang der Steilküste bis zum Strand war das Letze, was wir gebrauchten konnten. Die Temperaturen leicht unterhalb des Gefrierpunktes waren aufgrund der starken Sonne und der Windstille kein Problem, die Mütze blieb jedoch stets auf dem Kopf.

Weidezaun mit einfacher Leiter
Während der ganzen Wanderung entlang der Küste begleitete uns stets das Gefühl nicht in Südschweden sondern in Irland zu sein. Solch eine Küstenformation kennt man sonst nur aus Irland. 

Steilküste entlang Schwedens
Zu sehen, wie die Sonne den Boden erwärmt und Schattenbereiche stets mit Frost bedeckt blieben, war einfach unglaublich.

Zwei Wanderer im Schatten
Der Kontakt mit Menschen auf unserer Wanderung war sehr rar, wir trafen auf vier Personen. Zwei davon waren Crossläufer und zwei andere hatten sich in der Nähe der Ales Stenar ein wenig entlang der Küste gewagt. Kaum erblickten wir die Schiffssetzung am Horizont nahm die Anzahl der Menschen zu. Leider verblasste die Faszination der Ales Stenar dadurch ein wenig, denn es scheint keine Seltenheit zu sein, dass jüngere Menschen gern einmal auf einem solchen Stein stehen wollen.

Die Ales Stenar von Süden aus gesehen
Man sieht keine Menschen da diese hinter den Steinen sind
Wer sich die Formation der 0,5 bis 1,8 Tonnen schweren Steine genauer ansehen will, dem sei Google Street View ans Herz gelegt.
Nach kurzem Betrachten der Steine suchten wir einen ruhige Stelle um Tee zu kochen und uns durch Sandwiches zu stärken.

Kåseberga ist ein Ort im ländlichen Abschnitt von Schweden. Dies hat zur Folge, dass ein Erreichen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, vor allem am Wochenende eine Herausforderung ist. Läuft man den Österlenleden weiter entlang der Küste Richtung Osten bzw. Nordosten, befindet sich der nächste große Ort Simrishamn etwa 30 Kilometer entfernt. Dies führte für uns zur Entscheidung den Rückweg auf gleichem Wege der Herkunft einzuschlagen. Allerdings liegen wir nicht zurück nach  Ingelstorp, sondern entlang des Strandes nach Nybrostrand. Das Truppenübungsgebiet der Schwedischen Armee befand sich dabei ab Hälfte der Strecke stets zu unserer Rechten.
Angekommen in Nybrostrand entlasteten wir mit einigen leichten Übungen auf einem der vielen schwedischen Outdoorgyms unsere durch das viele Laufen angestrengten Muskeln. Mit beginnendem Sonnenuntergang stiegen wir wieder in die öffentlichen Verkehrsmittel in Richtung nach Hause.

Eine Karte zur Übersicht







Sonntag, 6. November 2016

60 Jahre Ökumenische Jugenddienste Deutschland

Was ein Workcamp ist habe ich in diesem Video schon einmal festgehalten.
Dieses Jahr feiert der Veranstalter dieser internationalen Workcamps, die Ökumenischen Jugenddienste Deutschland sein 60 jähriges Bestehen.
Seit 1956 werden durch diesen jährlich mehrere internationale Workcamps veranstaltet und helfen somit vor allem den internationalen europäischen Austausch zu verbessern. Ein solches Workcamp gibt die beste Möglichkeit neue Freude kennen zu lernen, Spaß zu haben, neues über verschiedene Länder und Kulturen zu lernen, hilft aber auch dabei Vorurteile, welche man vielleicht von dem ein oder anderen Land hat abzubauen.

Das Video zeigt Eindrücke der Feier zum 6o. Jubiläum.


Dienstag, 1. November 2016

Was machen an einem regnerischen Tag in Schweden

Neulich besuchte ich mit Freunden die Hafenstadt Lomma im südlichen Schweden. Die kleine Stadt ist unweit der Stadt Lund entfernt, welche durch den Papstbesuch am 31. Oktober 2016 ausreichend bekannt sein sollte. Zum Ende des Siebzehnten Jahrhunderts wurde Lomma durch die Produktion von Lehmziegeln bekannt und war zu dieser Zeit der größte Produzent dieser in ganz Schonen.
Am Tag unseres Besuches war uns das Wetter leider nicht gut gesinnt. Es nieselte leicht und es ging ein mäßig starker Wind. Trotz alledem genossen wir die nette Aussicht in der kleinen Küstenstadt und wanderten ein wenig am Hafen entlang.
Das Video gibt einen tollen Überblick über die kleine Stadt, welche sich besonders im Sommer, vor allem bei Studenten aus Lund eine große Beliebtheit hat.
Für alle die einen netten Tag am Öresund verbringen möchten sei Lomma in Schweden ans Herz gelegt. Malmö ist nur knapp 20 Minuten mit dem Auto entfernt, somit lohnt sich besonders im Sommer die fahrt, da der Stand zu baden einlädt.